Wohnquartier am Nockherberg: ein besonderes Projekt

Stephan Gries, einer von sieben Projektleitern am Nockherberg, über die Herausforderungen bei Planung und Bau des komplexen Objekts – zum Beispiel, die Dächer zu begrünen.

Im größten Teilareal in der Regerstraße wurde jeder Block von drei verschiedenen Architekten gestaltet, kein Haus ist wie das andere. Was ist die große Herausforderung bei so einem Objekt?

Stephan Gries: In dem Block, den ich verantworte, gibt es 16 verschiedene Häuser mit 16 verschiedenen Fassaden, jedes Haus hat eine andere Höhe, einen anderen Grundriss, eine andere Aufteilung. Im konventionellen Wohnungsbau hält man die Einheiten eher gleich – hier haben wir, allein in meinem Block, 150 verschiedene Wohnungen. Die planerischen Grundlagen dafür zu legen, ist sehr aufwendig.

Wozu diese komplexe Architektur?

Gries: Wenn man so ein besonderes Projekt an so prominenter Stelle baut, geht es auch darum, eine Landmarke zu setzen. Durch die vielen verschiedenen Häuser entsteht ein Ensemble, wie man es aus den älteren Stadtteilen kennt. Andere zeitgenössische Wohnungsbaukomplexe sind sehr auf Wohn- und Balkonflächen hin optimiert – da gefällt mir das, was am Nockherberg entsteht, viel besser.

Projektleiter Stephan Gries von der Bayerischen Hausbau

Was ist der Schlüssel, damit so ein Projekt gelingt?

Gries: Es gibt nicht viele Baufirmen, die so eine Masse an Bauleistungen in so kurzer Zeit bewältigen können. Wir haben uns darauf verständigt, einen Generalunternehmer zu beauftragen, die PORR AG aus Österreich. Das Bestreben der Bauunternehmen ist natürlich erstmal, das Projekt für ihre Arbeit zu optimieren, um einen effizienten Bauablauf sicherzustellen. Als Projektleiter muss ich da immer kontrollieren, dass die Vorgaben der vorigen Planungsphasen auch vollumfänglich umgesetzt werden  – entsprechend den anspruchsvollen Qualitätsstandards der Bayerischen Hausbau, die ja über Jahre gereift sind.

Die Bebauung ist nicht nur abwechslungsreich, sondern auch sehr dicht.

Gries: Die hohe Geschossflächenzahl stellte hohe planerische Anforderungen an unsere Landschaftsarchitekten. Wir haben einen Teil des Grüns auf die Dächer transportiert. Jetzt haben wir drei große Dachterrassen, die für alle Bewohner zugänglich sind.

Dazu gibt es den öffentlichen, 14.000 m² großen Regerpark.

Gries: Ja, und die grünen Höfe innerhalb der Blöcke. Auch die Planung der Spielplätze war nicht einfach: Pro Quadratmeter Wohnfläche ist eine bestimmte Anzahl an Spielgeräten und Sitzmöglichkeiten vorgeschrieben. Aber wir wollten da nicht 34 Schaukelpferdchen und 65  Parkbänke reinstopfen. Also mussten wir Wege finden, die Vorgaben kreativ zu nutzen. Aber wie viel Spielwert haben 200 m² Rasen? In der Bayerischen Bauordnung ist das nicht geregelt – in den Gesprächen mit der Lokalbaukommission haben wir jedoch eine gute Lösung gefunden, mit multifunktionalen Spielgeräten und größeren Grasflächen zur freien Entfaltung.

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