Quartiersentwicklung am Dreilingsweg: Wettbewerbssieger stehen fest

Berliner, Darmstädter und Münchner Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros überzeugen mit ihren Entwürfen für das Areal im Münchner Nordwesten. Mit der Erschließung des Areals für 950 Wohnungen kann voraussichtlich 2026 begonnen werden.

Ende vergangener Woche legte das Preisgericht die Sieger des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für die Quar­tiers­entwicklung am Dreilingsweg fest. Zwölf Architekturbüros – darunter inter­­nationale aber auch junge Architekturbüros – hatten sich an dem Wettbewerb für das Quartier im Münch­­­­ner Nordwesten beteiligt, das 950 Wohnungen, ein Gymnasi­um, zwei Kinder­­­­­tages­­einrichtungen und viel Grün integrieren wird. Ver­treter der Landes­hauptstadt München und der Bayerischen Hausbau sowie freie Archi­tekten zeichneten die Büros MLA+, Berlin zusammen mit Lohrengel Land­schaft, Berlin mit dem ersten Platz aus. Den zweiten Platz erhielten Studio Wessendorf, Berlin zusammen mit Studio RW, Berlin und auf den dritten Platz kamen Florian Krieger, Architektur und Städtebau, Darmstadt mit BEM Land­schafts­architekten und Stadtplaner, München und Planungsgruppe Darmstadt Architekten und Stadtplaner, Darmstadt. Darüber hinaus erhielten Blaumoser Architekten GmbH, Starnberg mit Zaharias Landschaftsarchi­tek­ten, München eine Anerken­nung.

Hohe städtebauliche Qualität und durchdachte Wegeführung

Die Sieger­ent­würfe über­zeugten durch eine hohe städtebauliche Quali­tät, eine gute Aufteilung und Vernetzung der bebauten Areale mit den Frei- und Grünflächen sowie durch eine sinnvolle Aufteilung der Quartiersinfrastruktur, die neben den sozialen Ein­richtun­gen auch Läden des täglichen Bedarfs beinhaltet. Darüber hinaus fügt sich der Entwurf der erstplatzierten Büros behutsam in die bestehende Umgeb­ung ein und besticht durch eine durchdachte Wegeführung innerhalb des Quartiers. Im Preis­gerichtsprotokoll heißt es: Insgesamt bietet der Entwurf in seiner grund­sätz­lichen Anlage ein gut brauchbares Gerüst als Basis für einen vertieften Planungs­prozess und ein klimafreundliches Quartier. Das typo­lgische Raumgerüst ist flexibel und kann im Prozess noch auftretende Themen angepasst werden, ohne an räum­licher Qualität zu verlieren.

„Wir freuen uns über die Entwürfe der Architekturbüros für den neuen Stadt­bau­stein im Münchner Nordwesten. Nicht nur die hohe städtebauliche Qualität, sondern auch die ganzheitlich durchdachten Ansätze der Architekturbüros, die auch die Themen Aufenthaltsqualität im Quartier und ESG (Environment, Social, Gover­nance) integrieren, haben uns davon über­zeugt, dass hier ein Stück München entstehen wird, das Zukunfts­potenzial hat“, betont Marcel Wnendt, Geschäftsführer der Bayerischen Hausbau.

Die Architekturentwürfe der Preisträger sowie aller am Wettbewerb beteiligen Architekturbüros werden im Zeitraum vom 08. November bis zum 25. November 2022 von 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr (am Freitag, 25. November nur bis 12.00 Uhr) öffentlich in den Räumlichkeiten des Referats für Stadtplanung und Raumordnung, Blumenstraße 28b (Räume 17 und 18) ausgestellt.

Nachhaltig und mit maßgeschneidertem Mobilitätskonzept

Auch das Thema Mobilität sollte von den Architekturbüros im Zuge des Wettbe­werbs bereits angedacht und im Anschluss auf der Basis des finalen Siegerentwurfs aus­gearbeitet werden. Das Konzept soll den Wandel durch die Zunahme von Home­office und die Nutzung multimodaler Fortbe­wegungs­mittel sowie durch den Umstieg vom Auto auf das Lastenrad berücksichtigen und erleichtern. Ein ganz­heit­liches und durchdachtes Mobilitätskonzept ist einer von mehreren Bausteinen auf denen die ganzheitliche ESG-Strategie der Bayerischen Hausbau fußt. Neben einer nach­haltigen energieeffizienten Bauweise und dem späteren Betrieb der Ge­bäude, einem ressourcenschonenden Baustoffverbrauch und der Recyclingfähig­keit der Baustoffe gehören hierzu auch soziale Komponenten wie ein Quartiers­manage­­ment, eine Plattform, über die sich die Bewohner austauschen können, sowie digitale Aspekte wie Smart Living Bausteine und Smart Metering. Die weitere Planung für das Quartier am Dreilingsweg wird diese Komponenten berück­sichti­gen.

Gut gemischt

Das heute überwiegend landwirtschaftlich genutzte Areal befindet sich am Orts­rand Pasing-Obermenzing, nördlich der Jaspers­allee. Es wird nach Westen durch den Dreilingsweg und nach Osten durch die Moos­wiesenstraße begrenzt. Die Fläche des Bebauungsplan­umgriffs beträgt zirka 14,26 Hektar und liegt im Stadtbezirk 21 Pasing-Ober­menzing und zu einem kleinen Teil im Stadt­bezirk 22 Aubing-Lochhausen-Lang­wied. Auf einer Geschossfläche von rund
86.000 m² werden Wohnungen für rund 2.300 zukünftige Bewohner – Familien, Paare und Singles – entstehen. 50 Prozent der Wohnfläche ist dabei für den sozial geförderten Woh­nungs­bau vorge­sehen. Das Quartier wird ein differen­ziertes Ange­bot an Gebäuden und Wohnungstypen von Apartments bis Fünf-Zim­mer-Woh­nung­en, zwei Standorte für Kinder­tages­ein­­rich­tung­en sowie rund 3.000 m² Geschoss­fläche für Dienst­leistung sowie Nah­ver­­sorg­ungs­­einrichtungen bein­halten. Der städte­bauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb wurde nicht für den gesamten Bebauungsplanumgriff durchgeführt. Die Plan­ung des im nordöstlichen Bereich des Areals gelegenen Gymnasi­ums mit Sport­flächen auf einer Fläche von rund 3,7 Hektar war nicht Gegenstand des Wettbe­werbs, sondern ist Bestandteil eines nachgelagerten Verfahrens der Landes­­haupt­stadt München. Neben dem Schul­standort waren auch Straßenflächen aus dem Wettbewerbsumgriff ausgenom­men – dieser umfasste rund 7,3 Hektar.

Grün und vernetzt

Ergänzt wird das Quartier am Dreilingsweg durch mehrere Grün­flächen im Inneren des Plan­ungs­gebietes sowie vornehmlich im Norden als Über­gang zum umgebenden Land­schafts­raum. Die Grünflächen werden insgesamt rund ein Hektar betragen. Ein Netz aus Straßen- und Radwegeverbindungen wird das Gebiet er­schließen und mit der Um­geb­ung verknüpfen. Hier findet sich ebenfalls viel Grün: In zirka 1,5 km Ent­fernung befindet sich östlich des Plan­ungs­gebietes die Erhol­ungsfläche Würmau, westlich, zirka 500 Meter entfernt, liegt die Langwieder Haide.  Auch verkehrs­tech­nisch ist das Gebiet gut durch die BAB A8/A99 und öffentlich durch die fußläufig erreichbare S-Bahnhaltestelle Langwied sowie durch drei Bus­linien ange­schlossen. Südlich des Wettbewerbsgebiets verläuft eine Buslinie in Richtung Westen nach Freiham und in Richtung Osten zum Olympia-Einkaufs­zentrum. Über die Halte­stelle Alte Allee ist das Wettbewerbsgebiet zusätzlich an eine Metro-Bus­linie, die zwischen Schloss Blutenburg und Fürstenried West verkehrt, angebunden.

2025 geht’s los

Auf der Grundlage des finalen Wettbewerbsergebnisses wird im Anschluss das Bebau­­­­ungs­plan­verfahren durch­geführt. Mit der Erschließung der Flächen soll voraus­­sichtlich 2026 begonnen werden. Das Quartier wird in mehreren Bauab­schnit­ten errichtet. Die Fertig­stellung der ersten Wohneinheiten ist für 2027 geplant.

Über die Bayerische Hausbau Development

Die Bayerische Hausbau Development konzentriert sich als Projektentwickler und Bauträger auf die Planung, Entwicklung, Realisierung und den Vertrieb von Immobilien. Kernmärkte der Bayerischen Hausbau Development sind München, wo sie seit 1954 ganze Stadtteile geprägt hat, und Hamburg, wo sie seit mehr als 30 Jahren aktiv ist. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Großprojekten im Gewerbe- und Wohnbereich in innerstädtischen und stadtnahen Lagen. Neben Wohnquartieren wie dem Lerchenauer Feld, der Freisinger Landstraße sowie dem Dreilingsweg in München realisiert das Unternehmen einen New-Work-Bürocampus in Hamburg. In dem zukunftsgewandten Familienunternehmen mit Tradition entstehen so Werte für kommende Generationen. Das Themenfeld der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit im Sinne der Leitgedanken von ESG prägt dabei maßgeblich die unternehmerischen Entscheidungen auf Unternehmens- und Projektebene.